Luftreiniger im Test: Wann sich die Anschaffung wirklich auszahlt

In vielen Haushalten türmen sich Staub, Pollen, Tierhaare und feinste Partikel – ein guter Luftreiniger kann hier eine spürbare Verbesserung bringen. Aber er ersetzt nicht alle Massnahmen zur Raumluftreinigung.

Hausstaub, Pollen und ultrafeine Partikel (PM₂.₅) sind nicht nur lästig, sondern können bei empfindlichen Personen Atem‑ oder Herz‑Kreislaufprobleme verstärken. Studien zeigen, dass mobile Luftreiniger mit hochwertigen HEPA‑Filtern die Konzentration solcher Partikel in Innenräumen deutlich senken können.



Wissenschaftliche Evidenz und Grenzen

Mehrere Studien belegen: Geräte mit HEPA‑Filtern führen zu spürbar geringeren Partikelkonzentrationen. So zeigte eine Metaanalyse bei sechs Studien eine mittlere Reduktion von PM₂.₅ um rund 16,3 µg/m³.
Eine andere Untersuchung wies nach: Luftreiniger senkten Feinstaub innerhalb kurzer Zeit signifikant – etwa um 60 % gegenüber Ausgangswert.
Auch das United States Environmental Protection Agency (EPA) hält fest: Luftreiniger können bei bestimmten Partikeln die gesundheitliche Belastung vermindern – aber sie können nicht alle Arten von Schadstoffen wie gasförmige Verbindungen oder Radon allein entfernen.

Gleichzeitig: Der gesundheitliche Nutzen – etwa bei Allergien oder Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen – ist vorhanden, aber die Evidenz ist nicht für alle Personengruppen gleich stark.

Wann lohnt sich der Kauf eines Luftreinigers?

Ein Luftreiniger macht besonders dann Sinn, wenn eines oder mehrere der folgenden Kriterien zutreffen:

  • Die Wohnung liegt in einem Gebiet mit hoher Feinstaubbelastung (z. B. nahe stark befahrener Strasse, Industriegebiet).
  • Allergien, Asthma oder eine Herz‑Kreislauf‑Vorerkrankung liegen vor – hier kann Reduktion von Partikeln positive Effekte bringen.
  • Die Lüftung ist erschwert (z. B. ältere Gebäude, wenig Fensterlüftung, dichter Wohnraum) und das Raumvolumen begrenzt.
  • Tierhaare, Rauch, Gerüche oder andere sichtbare Partikelbelastungen sind regelmässig spürbar.

Tipp: Geräte nicht als „Allheilmittel“ sehen – Lüften, Reinigung und Quellen‑Reduktion bleiben wichtige Bestandteile einer guten Raumluftqualität.

Worauf beim Kauf und Betrieb achten?



Filterqualität & Kennzahlen:

  • HEPA‑Filter (High Efficiency Particulate Air) gilt als Standard – anerkannt wirksam bei kleinen Partikeln.
  • Der sogenannte CADR‑Wert (Clean Air Delivery Rate) gibt an, wie viel gereinigte Luft pro Zeit geliefert wird – wichtiger Wert zur Dimensionierung.
  • Auch Aktivkohlefilter können sinnvoll sein, wenn Gerüche oder gasförmige Stoffe reduziert werden sollen.

Raumgrösse & Platzierung:

  • Gerät sollte zur Raumgrösse passen – zu klein und Effekt fällt gering aus.
  • Ideale Platzierung: freistehend, nicht blockiert, möglichst in dem Raum, in dem sich Person viel aufhält.

Laufzeit & Betriebskosten:

  • Viele Studien empfehlen Betrieb während hoher Belastung (z. B. beim Staubsaugen, Lüften, Kochen).
  • Filterwechsel und Stromkosten müssen mitbedacht werden.

Einsatzrahmen beachten:

  • Bei geöffneter Fensterlüftung verringert sich die Reinigungswirkung deutlich – Geräte wirken in geschlossener Umgebung besser.
  • Nicht alle Schadstoffe werden erfasst – z. B. flüchtige organische Verbindungen (VOCs) oft nur begrenzt reduziert.

Empfohlene Modelle (verschiedene Preisklassen)

Nachfolgend eine Auswahl von acht bis zehn Geräten – eine markante Spanne von Budget‑ bis Premium‑Modellen – mit kurzer Beschreibung:

  • Dyson Purifier Cool PC2 De‑Nox – High‑End‑Gerät mit Sensorik, HEPA plus Aktivkohlefilter, geeignet für Allergiker mit hohen Ansprüchen.
  • Dyson Luftreiniger Purifier Cool PC1 – Etwas günstigeres Modell, solide Technik für Mittelräume.
  • Winix 5300‑2 Luftreiniger (~99 m²) – Grosse Raumkapazität, sinnvoll für offene Wohnräume.
  • Coway AP‑1512HH Airmega Mighty – Sehr gutes Mittelklassemodell mit HEPA‑Filter und gutem Preis‑/Leistungsverhältnis.
  • Philips PureProtect Mini 900 Series AC0920/10 – Kompakter Einstieg, geeignet für kleinere Räume oder Schlafzimmer.
  • Levoit Luftreiniger Core 300 – Günstiger Preis bei solider Filterleistung, für Budget‑bewusste Käufer.
  • Levoit Core Mini – Sehr kleines Gerät für minimale Räume oder als Ergänzung.
  • Honeywell HPA710WE4 Luftreiniger – Markenprodukt mit guter Ausstattung im mittleren Preissegment.
  • Beurer Luftreiniger LR 401 68013 – Bekannte Marke im Bereich Gesundheit und Haushalt – solides Mittelmodell.
  • Shark NeverChange Luftreiniger Compact Pro – Besonderes Modell mit wartungsarmem Filterdesign („NeverChange“) – interessant bei wenig Pflegeaufwand.

Fazit

Wer in einem gut abgedichteten Raum mit erhöhter Partikel‑ oder Allergienbelastung lebt, kann mit einem qualitativ hochwertigen Luftreiniger spürbare Vorteile erreichen: geringere Partikelkonzentrationen und potenziell bessere Raumluftqualität bzw. Gesundheitsergebnisse.

Entscheidend ist allerdings: Das Gerät muss zur Raumgrösse passen, korrekt betrieben werden und es gilt weiterhin Lüften und Quellen‑Reduktion (z. B. Rauchen, starke Gerüche) zu betreiben.

Nicht in jedem Haushalt ist der Effekt ein Muss‑Kauf – bei guter Lüftung, wenig Belastung und günstiger Wohnlage kann ein Luftreiniger als zusätzlicher Komfort gelten, nicht zwingend als Notwendigkeit.

 

Quelle: haushaltsapparate.net‑Ext‑Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Casezy idea/shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © brizmaker/shutterstock.com

MEHR LESEN