Internationales Rotkreuzmuseum: Nachhaltige und kreative Empfangsbereiche
von belmedia Redaktion Allgemein Architektur Entrée Inspirationen moebeltipps.ch Neuheiten News Trends
Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf hat seine neuen Empfangsbereiche eröffnet. Dazu zählen das Café HINIVUU und das frei zugängliche L’Atelier, in dem jeweils ein Residenzkünstler arbeiten wird. Sie sind das Ergebnis einer partizipativen Neugestaltung, die auf Upcycling beruht.
Die Gestaltung des Museumsbereichs wurde in Zusammenarbeit mit den Besuchern umgesetzt, die ein Jahr ihre Bedürfnisse und Wünsche einbringen konnten. Die Architekten von Baubüro in situ und apropå haben die Funktionsweise der Räume neu gedacht, indem sie sorgfältig abbauten, was nicht mehr den ermittelten Bedürfnissen entsprach. In den Museumsgärten stellen zudem Studierende der EPFL temporäre Strukturen vor, die sowohl die Besucher als auch die Umwelt berücksichtigen.
Das Café HINIVUU, eine Idee von Nour Khadam, Julien Clivaz und Omar Alkheja, den Unternehmern hinter erfolgreichen Genfer Lokalen wie La Petite Reine und Sawerdo, soll eine Brücke zwischen Museumsbesuchern, Anwohnern und Erwerbstätigen schlagen. Es bietet ein gesundes, lokales Essensangebot, eine gesellige Atmosphäre tagsüber und festliche Stimmung am Abend. Das gastronomische Konzept basiert auf einer kleinen Karte mit ausgewählten saisonalen Rezepten wie Focaccia-Sandwiches, auf der sich auch Fair-Trade- und Bio-Kaffee sowie Weine und Biere aus der Region finden. Der Name des Cafés HINIVUU ist ein Akronym, das für die sieben humanitären Prinzipien Humanité, Impartialité, Neutralité, Indépendance, Volontariat, Unité und Universalité steht.
Knapp fünf Tonnen CO2 eingespart
«Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie ein Museum betreten? Was sollte dort gebaut werden, was es noch nicht gibt?» Basierend auf den Besucherumfragen wurden die Empfangsbereiche des Museums ressourcenschonend neugestaltet. Die Architekten von Baubüro in situ und apropå verwendeten dafür Materialien in anderer Form wieder. So entstand aus der Holzwand eines ehemaligen Konferenzraums die Theke des Café HINIVUU. Die Leuchten, Möbel und anderen massgefertigten Elemente stammen grösstenteils aus einem Netzwerk von Wiederverwendungsmöglichkeiten oder aus zweiter Hand. Hinter alten szenografischen Elementen versteckt, enthüllt das Museum auch den hellen und grosszügigen Raum L’Atelier, in dem Anfang 2025 ein Künstler in Residenz arbeiten wird.
«Unser Engagement für die Wiederverwendung von Materialien und für Nachhaltigkeit steht im Einklang mit den Werten des Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseums. Jedes wiederverwendete Element der neuen Räumlichkeiten erzählt in sich selbst eine Geschichte von Resilienz und Solidarität. So ist das Museum nicht nur ein Ort der Erinnerung, der Kreativität und der Debatten. Es regt auf beispielhafte Weise zum Handeln an, um unseren Planeten durch verantwortungsvolle und nachhaltige Praktiken zu erhalten», sagen die Architekten von Baubüro in situ und apropå.
Eine Walliser Suone in Genf
Seit 2022 gestalten und entwickeln die Studierenden des ALICE-Labors der EPFL, das sich mit kollektiver und aktiver Raumgestaltung beschäftigt, in den Museumsgärten mit Holzinstallationen neue Ruhe-, Spiel-, und Begegnungszonen. Eine Suone fängt Regenwasser auf, um die Gärten zu bewässern.
Der Umbau der Empfangsräume und die Zusammenarbeit mit Studierenden der ECAL tragen dazu bei, das Museum in einen lebendigen Ort zu verwandeln. «Gemeinsam mit unserem Publikum, zahlreichen Partnern und jungen Talenten achten wir auf die Ressourcen, schaffen neue Möglichkeiten und positionieren das Museum als einen Ort, an dem sich jeder legitim und willkommen fühlt», erklärt Pascal Hufschmied die Idee dahinter.
Quelle: elliott
Bildquelle: Zoé Aubry