Neurowissenschaftszentrum Paris: Moderne Architektur im historischen Kontext
von belmedia Redaktion Allgemein architektenwelt.com Architektur Innenarchitektur Innovation & Technik Inspiration Materiale & Produkte News
Neurowissenschaftliches Zentrum im Sainte-Anne-Krankenhaus in Paris: Im 14. Arrondissement von Paris hat Pargade Architectes 2024 das neue Neurowissenschaftszentrum für das GHU Paris Centre Hospitalier Sainte-Anne (Bauherr) fertiggestellt. Dieses Projekt schlägt eine Brücke zwischen dem Erbe des Architekten Charles Auguste Questel (1807–1888) und einem Gebäude, das sich entschlossen zur Stadt hin öffnet.
Seit seiner Gründung ist das Sainte-Anne-Krankenhaus ein Labor für psychische Gesundheit und dient auch als Experimentierfeld für Architektur und Stadtplanung. Innerhalb dieses anspruchsvollen Erbes gestaltet das von Pargade Architectes entworfene Neurowissenschaftszentrum das Krankenhaus der Zukunft durch einen modernen architektonischen Ansatz.
Das Programm verlangte einen vollständigen Neubau des universitären Neurowissenschaftszentrums von Sainte-Anne, bestehend aus einem Operations- und Interventionsbereich mit vier Sälen, zwei Räumen für Elektroschocktherapie, einer Bildgebungsabteilung, 135 Betten und Räumen für Konsultationen sowie einem Tageskrankenhaus.
Darüber hinaus verfolgte das Programm das Ziel, eine enge Verbindung zwischen Psychiatrie und Neurowissenschaften herzustellen, was zu einem Designansatz führte, der das gesamte sieben Hektar grosse Gelände berücksichtigt, von dem die Hälfte als Grünfläche gestaltet ist.
Die funktionale Organisation des Neurowissenschaftszentrums entspricht den neuen Anforderungen komplexer Krankenhausprogramme. Das Zentrum ist mit flexiblen, multifunktionalen Etagen ausgestattet, die sich an verschiedene Bereiche anpassen lassen, um Patientenströme und die horizontale sowie vertikale Zirkulation optimal zu gestalten.
In das historische Umfeld eingebettete, stadtnahe und vernetzte universitäre Satellitenzentren sind rund um eine kühlende Grünfläche angesiedelt. Das Projekt gestaltet somit das zukünftige Gelände und ebnet den Weg für das „Krankenhaus-Ökoquartier von morgen“.
In Anlehnung an Questels funktionalen neoklassizistischen Architekturstil schafft die Wahl einer reinen, volumetrischen Form mit reduzierten, sich wiederholenden Elementen ein Gefühl von Einheit und Vollständigkeit. Die handgefertigten Ziegel in Kalksteinfarbe verbinden die Struktur mit ihrer Umgebung und schlagen eine Brücke zwischen den historischen und vorstädtischen Pariser Elementen. Ein neuer städtischer Platz schafft eine Schnittstelle zwischen Strasse und dem Inneren des Geländes.
Abseits des historischen Quadranten von Sainte-Anne stärkt das Projekt das pavillonartige Gesamtkonzept des Krankenhauses, unterstreicht dessen geometrische Perfektion und öffnet es entschlossen zur Stadt hin.
Projektleitung GHU Paris Centre Hospitalier Sainte-Anne
Programm Vollständiger Neubau des universitären Neurowissenschaftszentrums im Sainte-Anne-Krankenhaus mit einem chirurgischen und interventionellen Bereich (vier Säle, zwei Elektroschocktherapieräume), einer Bildgebungsabteilung, 135 Betten und Räumen, Konsultationsräumen und einem Tageskrankenhaus. Das Gebäude erfüllt die E+C-Kennzeichnung (Energie 3, Kohlenstoff 1) mit der Installation von Solarmodulen und 4.200 m² Grünflächen.
Architekt: Pargade Architectes
Quelle: FE Consulting
Bildquelle: Charly Broyez