Wie man mit Allrad richtig fährt – Sommer wie Winter
von belmedia Redaktion Allgemein Auto motortipps.ch News Technologie
Ein Fahrzeug mit Allradantrieb kann sowohl im warmen Sommer wie im kalten Winter deutliche Vorteile bieten – entscheidend bleibt, wie die Technik eingesetzt wird.
Der Einsatz von Allradantrieb („4×4“, „AWD“) wird häufig mit winterlichen Verhältnissen assoziiert. Doch moderne Systeme leisten weit mehr – auch bei Regen, nasser Strasse oder beim Ziehen eines Anhängers im Sommer. Gleichzeitig darf Allradantrieb nicht als Ersatz für umsichtiges Fahren und saisongerechte Bereifung verstanden werden. Der folgende Artikel erläutert, wie Allrad optimal genutzt wird, worauf beim Sommer‑ sowie Winterbetrieb zu achten ist und welche Techniken helfen, das Potenzial sicher auszuschöpfen.
Grundprinzipien von Allradantrieb
Allradantrieb bedeutet, dass die Antriebskraft nicht nur auf die Vorder‑ oder Hinterachse beschränkt ist, sondern auf alle vier Räder verteilt werden kann. Im Winter verbessert das die Traktion insbesondere beim Anfahren auf Schnee oder Eis.
Im Sommer zeigt sich der Vorteil einer stabileren Kraftverteilung und besserem Kurvenverhalten – ein Aspekt, der im Alltag oft unterschätzt wird. Doch: Allrad ersetzt nicht Bremsen, Lenken oder korrekte Reifenwahl – der Fahrer trägt weiterhin Verantwortung.
Allrad im Winter – worauf achten?
- Winterreifen sind Pflicht – auch für Fahrzeuge mit Allradantrieb. Sommer‑ oder ungeeignete Reifen können bei Schnee oder Eis erhebliche Risiken verursachen.
- Die bessere Traktion beim Anfahren ist ein Vorteil des Allradantriebs – beim Bremsen bleibt jedoch der längere Bremsweg bei Winterverhältnissen.
- Angepasste Fahrweise: Geschwindigkeit reduzieren, grosse Kurven beachten, frühzeitig bremsen statt in der Kurve Gas geben.
Allrad im Sommer – welche Vorteile bestehen?
- Bei Nässe, auf losem Untergrund oder bei steilem Gelände unterstützt Allrad die Kraftübertragung und verbessert die Fahrstabilität.
- Lastbetrieb wie mit Anhänger profitiert vom Allrad: bessere Traktion beim Anfahren und bei Steigungen.
- Die Fahrstabilität in Kurven kann höher sein – das Fahrzeug „führt sich neutraler“, Unter‑ oder Übersteuern werden reduziert.
Einsatzgrenzen – was Allrad nicht kann
- Bremswegverkürzung: Der Allradantrieb verbessert Traktion beim Fahren, aber nicht die Bremsleistung. Bei Glätte bleibt der Bremsweg länger.
- Falsche Reifen und falsche Fahrweise können Vorteile zunichtemachen – selbst Allradfahrzeuge geraten auf Schnee ins Schleudern, wenn nicht richtig gefahren wird.
- Technischer Mehraufwand: Mehr Gewicht, höherer Verbrauch – je nach Modell kann der Allradantrieb im Vergleich zu zweiradangetriebenen Fahrzeugen Nachteile im Verbrauch haben.
Praxischeckliste – Sommer und Winter
- Reifenwahl saisongerecht: Winterreifen montieren, Sommerreifen nach Temperaturwechsel prüfen
- Fahrmoduswahl nutzen: Viele Allradfahrzeuge bieten Fahrprogramme (z. B. Schnee, Offroad, Normal) – passende Einstellung wählen
- Lastplanung: Wer Anhänger zieht oder viel belädt, profitiert durch Allrad – genau deshalb Lasten und Gewichte beachten
- Fahrstil anpassen: Auch mit Allrad gilt: Geschwindigkeit der Strasse, Sicht und Witterung anpassen
- Wartung: Allradkomponenten (z. B. Verteilergetriebe, Lamellenkupplungen) regelmässig prüfen lassen – hohe Laufleistung fordert Technik stärker
Fazit
Ein Fahrzeug mit Allradantrieb kann sowohl im Sommer wie im Winter Vorteile bieten – jedoch nur dann, wenn Technik, Bereifung und Fahrweise aufeinander abgestimmt sind. Allrad erleichtert einiges, ersetzt aber nicht Umsicht, Anpassung an Verhältnisse und eine regelmässige Wartung. Wer diese Faktoren beachtet, fährt sicher‑, effizient‑ und zielgerichtet mit Allrad.
Quelle: motortipps.ch‑Redaktion
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