Prix Lignum 2024: Herausragende Holzbauten und Architektur ausgezeichnet

Der alle drei Jahre verliehene Prix Lignum zeichnet die besten neuen Schweizer Holzbauten und Schreinerarbeiten aus. Am 19. September wurden die nationalen Gold-, Silber- und Bronze-Gewinner 2024 in Bern bekanntgegeben.

Bundesrat Albert Rösti hielt die Festansprache.

Zweistufiger Wettbewerb

Die nationalen Siegerprojekte haben zuvor alle in einer der fünf Preis- Regionen des Prix Lignum die Auszeichnung einer unabhängigen interdisziplinären Fachjury erhalten und sich damit für die Runde der nationalen Preisvergabe qualifiziert.

Die nationalen Preisträger 2024 Kategorie Holzbauten: Gold

Gold gibt es in der Kategorie Holzbauten für kreislauffähige Sportbauten in Stadt und Kanton Zürich. Sie sind demontierbar und reaktionsfähig, klug konstruiert und spielerisch schön – Holzbau in Höchstform.


Provisorische Sportbauten Kantonsschulen Freudenberg-Enge, Kanton Zürich Fotograph:Ralph Feiner

Provisorische Sportbauten Kantonsschulen Freudenberg-Enge, Kanton Zürich Fotograph:Ralph Feiner

Provisorische Sportbauten Kantonsschulen Freudenberg-Enge, Kanton Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Das modulare Prinzip erlaubt Konfigurationen mit einer oder zwei Turnhallen und Nebenräumen. Anstatt – wie im Modulbau üblich – Böden, Decken und Wände unnötig aufzudoppeln, dienen Zwischenräume als Entrée oder Flur.


Provisorische Sportbauten Kantonsschule Uetikon am See, Kanton Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Provisorische Sportbauten Kantonsschule Uetikon am See, Kanton Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Provisorische Sportbauten Kantonsschule Uetikon am See, Kanton Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Die allerorts zugänglichen Schraubkonstruktionen und bisweilen ausgefuchste Details wie die flächenbündig verschraubten Doppelstützen der Turnhallen ebnen einem unbeschadeten Rückbau den Weg.


Temporäre Sportbauten Schule Döltschi, Stadt Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Temporäre Sportbauten Schule Hans Asper, Stadt Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Temporäre Sportbauten Schule Hans Asper, Stadt Zürich
Fotograph:Ralph Feiner

Aussen präsentieren sich die Provisorien angenehm leichtfüssig. Je nach Ort lassen sich die Aussenstützen und Latten in verschiedenen Farben streichen.

Bauherrschaft: Hochbauamt Kanton Zürich und Amt für Hochbauten Stadt Zürich; Architektur: pool Architekten, Zürich; Holzbau- und Brandschutzingenieure: Makiol Wiederkehr, Beinwil am See; Holzbau: Blumer Lehmann, Gossau (kantonale Bauten)/Schäfer Holzbautechnik, Dottikon (städtische Bauten).

Kategorie Holzbauten: Silber

Die Pappelhöfe in Langenthal BE frischen eine Arbeitersiedlung auf und verdichten sie. Die drei neuen Reihenhausriegel zeigen beispielhaft, wie Transformation geht. Dafür gibt es Silber in der Kategorie Holzbauten.

Bauherrschaft: Wohnbaugesellschaft Langeten, Langenthal; Architektur: Rolf Mühlethaler Architekten, Bern; Holzbauingenieure: Indermühle Bauingenieure, Thun; Holzbau: Hector Egger Holzbau, Langenthal; General- planung/Bauleitung: Hector Egger Gesamtdienstleistung, Langenthal.


Nordwest Lateralfassade mit Hofzwischenräumen
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Hofzwischenraum zwischen Holzbaupavillon und Bestand
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Dachuntersicht Holzbaupavillon mit Vertikalmarkisen und Stoff-Paneelen
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Küche Erdgeschoss
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Raumabfolge Erdgeschoss
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Vorraum Obergeschoss
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Längsfassade und Hofraum
Fotograph:Alexander Gempeler Architekturfotografie

Kategorie Holzbauten: Bronze

Eine attraktive Brücke für den Langsamverkehr in Bulle FR holt sich Bronze in der Kategorie Holzbauten. Das Bauwerk ist ein Teil gelungene Stadtentwicklung: Es verbindet das Stadtzentrum von Bulle im Norden mit einem Viertel mit neuen Wohnungen im Süden. Die Konstruktion besticht gestalterisch wie technisch.

Bauherrschaft: Stadt Bulle; Architektur: RBCH, Bulle; Holzbauplaner: Gex et Dorthe, Bulle; Holzbau: Groupe Grisoni – Dougoud Constructions bois, Epagny. Label Schweizer Holz für Gesamtobjekt.


espace intérieur, entre transparence et protection
Photographe:Vincent Jendly

éclairage nocturne
Photographe:Vincent Jendly

la passerelle et ses arrêtes arquées, vue depuis la rue Sciobéret
Photographe:Vincent Jendly

franchissement de la Trême
Photographe:Vincent Jendly

la structure primaire protégée par l’avant-toit et le bardage du contre-coeur
Photographe:Vincent Jendly

poutres à treillis constituées de l’entrecroisement de trois à quatre lattes d’épicéa
Photographe:Vincent Jendly

Kategorie Schreinerarbeiten: Gold

Der Festsaal im neuen Drei-Häuser-Hotel „Caspar“ in Muri AG erhält Gold in der Kategorie Schreinerarbeiten. Der Saal ist ein Erlebnis für sich. Tilla Theus und ihr Team sprechen von einem „fliessenden Raumerlebnis“ und dem hölzernen Duft einer „intimen, in edler Eiche gefassten Schatulle“ – einer gastlichen Spielfläche für gehobene Veranstaltungen aller Art.

Die strukturierte Oberfläche ist dabei mehr als ein schickes Dekor: Dank CNC-Schnitttechnik und einem eigens gefertigten Werkzeug liessen sich die 20’000 pyramidalen Elemente fast abfallfrei schneiden. Versetzt angeordnet, sorgen die Dachgeometrie und die strukturierte Oberfläche für gute Akustik – gemeinsam mit Schlitzen, Hohlräumen, Akustikvliesen und Hinterlagen.

Bauherrschaft: Hotel Muri, Muri; Architektur: Tilla Theus und Partner, Zürich; Holzbauingenieure: WaltGalmarini, Zürich; Schreinerei: BBF We- ber, Fehraltorf.


Caspar Das Drei-Häuser-Hotel, Caspar-Wolf-Saal
Fotograph:Luca Zanier

Caspar Das Drei-Häuser-Hotel, Südostansicht
Fotograph:Luca Zanier

Caspar Das Drei-Häuser-Hotel, Ostansicht
Fotograph:Luca Zanier

Caspar Das Drei-Häuser-Hotel, Caspar-Wolf-Saal
Fotograph:Luca Zanier

Caspar Das Drei-Häuser-Hotel, Foyer Saal
Fotograph:Luca Zanier

Caspar Das Drei-Häuser-Hotel, Detail Schreinerarbeiten
Fotograph:Luca Zanier

Kategorie Schreinerarbeiten: Silber

Silber holt sich in der Kategorie Schreinerarbeiten der subtile Ausbau des Hauses 8 der Klinik Beverin in Cazis GR. Statt Beton prägt nun Holz das Innere und schafft Räume mit einer ruhigen Grundstimmung. Vom Be- stand blieb im Zuge dieses Charakterwechsels nicht mehr viel übrig, nur ein Betongerippe aus Stützen und Decken. Ein neues Atrium bringt mehr Licht in die Räume. Im Innern zeigt das Material Holz so richtig, was es kann: Mit einer lokalen Schreinerei entwickelte der Architekt Wände aus Lärchenholz, die gleichzeitig Schränke sind.

Bauherrschaft: Psychiatrische Dienste Graubünden, Chur; Architektur: Albertin Architekten, Haldenstein; Schreinerarbeiten: Schreinerei Gre- dig, Sarn.


Fotograph:Ingo Rasp

Fotograph:Ingo Rasp

Fotograph:Ingo Rasp

Fotograph:Ingo Rasp

Fotograph:Ingo Rasp

Fotograph:Ingo Rasp

Fotograph:Ingo Rasp

Kategorie Schreinerarbeiten: Bronze

Bronze in der Kategorie Schreinerarbeiten geht an eine durch und durch nachhaltig entworfene Küche in Volketswil ZH, „Ater Culina“: Sie kommt praktisch ohne Schrauben, Leim und Scharniere aus. Ein echtes Novum ist die Oberflächenbehandlung des Holzes.

Der Bauherr mischte dafür Russ aus dem Schornstein mit Alkoholsprit. So wurde das im Grunde günstige Holz mit holzeigenen Partikeln aufgewertet.

Bauherrschaft: Silja Kornacher und David Keist, Volketswil; Architektur: Merk Raumgestaltung/Schreinerei Merk AG, Uster; wrkstadt Architektur & Handwerk, Volketswil; Schreinerarbeiten: Merk Raumgestaltung/Schreinerei Merk AG, Uster. Label Schweizer Holz.


Einblick nordseitige Speisekammer
Fotograph:Derek Stierli Schaubstierli.com

Blick in das Esszimmer
Fotograph:Derek Stierli Schaubstierli.com

Fotograph:Derek Stierli Schaubstierli.com

Räumliche Übergänge durch Transparenz
Fotograph:Derek Stierli Schaubstierli.com

Konstruktionsdetails Skelett
Fotograph:Derek Stierli Schaubstierli.com

Quelle: Lignum
Bildquellen: Bild 1: => Ingo Rasp/Prix Lignum 2024; übrige Bilder: => siehe Bildlegenden Fotograf/Prix Lignum 2024

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