Zürcher Galgo-Walk: Für den Schutz spanischer Jagdhunde marschieren 500 Menschen
von belmedia Redaktion Allgemein Haustiere Hunde Natur & Umwelt News tierwelt.news
An die 500 Menschen und noch mehr Hunde gingen vergangenen Samstag für die Rechte ihrer Artgenossen auf die Strasse – ein friedlicher, aber dringend notwendiger Protest
Ein stiller Protest für die Stimmenlosen: Zum dritten Mal in Folge veranstaltete der Tierschutzverein New Graceland den Zürcher Galgo-Walk. Dieser besondere Marsch findet an einem symbolischen Datum statt: dem Welt-Galgo-Tag – dem DIA DEL GALGO, der weltweit genutzt wird, um auf das Leid aller spanischen Jagdhunde aufmerksam zu machen. Hunderte Teilnehmende und ihre Hunde marschierten still für ihre Sichtbarkeit. Mit einem Ziel: Aufmerksamkeit zu schaffen für eine grausame Praxis, die auch im Jahr 2025 noch alltäglich ist.
Woher kommt der Name Galgo-Walk?
Der Name Galgo-Walk grenzt nicht aus. Der Galgo steht stellvertretend für alle aus dem spanischen Tierschutzgesetz ausgeklammerten Hunde – da der Galgo neben dem Podenco eine der am stärksten betroffenen Rassen ist und in den letzten Jahren eine Lobby aufbauen konnte, macht ihn das zum Botschafter und Namensgeber der Protestmärsche. Die Bewegung spricht grundsätzlich alle Hunde an, egal welche Rasse.
Warum ein Galgo-Walk?
In Spanien gelten Jagd- und Arbeitshunde, darunter vor allem die eleganten und hochsensiblen Galgos sowie Podencos, Ratoneros, Setter und viele weitere Jagdhunde-Rassen nach wie vor als Nutztiere und sind vom Tierschutzgesetz ausgenommen. Obwohl ein neues Tierschutz-Gesetz im September 2023 in Kraft trat, änderte sich für diese Hunde nichts. Vor Ort ansässige Tierschützer wissen von jährlich 50-60’000 Hunden, die brutal ausgemustert, misshandelt oder in Tötungsstationen entsorgt werden. Da die Dunkelziffer hoch ist, könnten es Schätzungen zufolge sogar 100’000 oder mehr betroffene Hunde sein. Besonders zum Ende der Jagdsaison im Januar nimmt die Zahl ausgesetzter Hunde dramatisch zu.
Ein wachsendes Zeichen der Solidarität
2023 startete der erste Galgo-Walk in Zürich mit rund 300 Teilnehmenden, 2024 waren es bereits über 400 und dieses Jahr versammelten sich rund 500 Menschen und sogar noch mehr Hunde am Zürcher Bellevue. Sie alle wollten auf die Not der spanischen Jagdhunde sensibilisieren und sich mit dem Walk für die Rechte der spanischen Jagd- und Arbeitshunde einsetzen. Der Walk, der auch in zahlreichen weiteren europäischen Grossstädten stattfindet, ist nicht nur eine Kundgebung, sondern auch ein Fest der Hoffnung: Jeder Schritt und jede Pfote stehen für den Wunsch nach einer besseren Zukunft.
Über die Situation in Spanien
Spanische Galgos und andere Jagdhunderassen werden oft unter menschenunwürdigen Bedingungen gehalten. Als reine Nutztiere sehen die Jäger in ihnen nur ein Werkzeug, das nach kurzer Einsatzzeit ersetzt wird. Viele Hunde fristen ihr Leben eingepfercht in dunklen Verschlägen, ohne Tageslicht, Nahrung oder medizinische Versorgung. Nach maximal zwei bis drei Jahren werden sie aussortiert. Dabei kommt es regelmässig zu unfassbaren Grausamkeiten: Hunde werden an Bäumen aufgehängt, hinter Fahrzeugen hergeschleift oder schlichtweg ausgesetzt, wo sie verhungern. Die Jäger nennen dies „Tradition“ – wir nennen es Tierquälerei.
Eine Stimme für die, die keine haben
„Die spanischen Jagdhunde sind unsere Inspiration und unsere Verantwortung. Trotz der Brutalität, die sie erlebt haben, beweisen diese Hunde unglaublichen Sanftmut und Vertrauen gegenüber Menschen,“ sagt Sarah Hegi, Vizepräsidentin von New Graceland. „Mit dem Zürcher Galgo-Walk wollen wir ein Zeichen setzen: für Mitgefühl, für Solidarität und für den Wandel.“
Quelle: Compresso
Bildquelle: Galgo Walk