Mode mit Herz – VIER PFOTEN setzt auf tierfreundliche Kleidung zum Muttertag
von belmedia Redaktion Allgemein Natur & Umwelt News Nutztiere Schweiz tierwelt.news
Am 11. Mai ist Muttertag. Dann stehen nicht nur Blumen und Pralinen als Geschenke hoch im Kurs.
Auch Kleidung erfreut sich grosser Beliebtheit.
Damit bietet sich die Chance, nicht nur Müttern Liebe und Wertschätzung entgegenzubringen, sondern auch Tieren.
Der Wear it Kind-Markenkompass der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hilft Modebegeisterten, tierfreundliche Labels zu entdecken.
Unternehmen wie Patagonia, Mammut und Nikin setzen zunehmend auf nachhaltige und ethische Standards.
Der Muttertag steht für Fürsorge und Liebe – Werte, die auch in der Modeindustrie stärker verankert werden sollten.
Millionen von Tieren leiden jährlich unter grausamen Praktiken, wie der Lämmerverstümmelung (auch Mulesing genannt) oder dem Lebendrupf von Gänsen, insbesondere der Muttertiere.
VIER PFOTEN setzt sich deshalb mit dem Wear it Kind-Markenkompass für mehr Transparenz und tierfreundliche Mode ein.
Er listet über 250 internationale Modemarken auf und hilft Konsumierenden, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen.
Während 82 % der bewerteten Marken mittlerweile auf Pelz verzichten, gibt es in anderen Bereichen noch Verbesserungsbedarf:
67 % der Modeunternehmen planen, bis 2030 keine nicht-zertifizierte Wolle mehr zu verwenden, doch nur 10 % verzichten komplett auf Daunen.
Tierfreundliche Alternativen sind jedoch zahlreich – etwa Leder-Ersatzstoffe aus Apfel- und Ananasabfällen (Leap, Piñatex) sowie Daunen-Alternativen wie Primaloft® und KOBA.
Immer mehr Unternehmen setzen auf solche innovativen Materialien, die tierische Produkte ersetzen.
Diese Entwicklungen zeigen, dass ein bewusster Wandel in der Modeindustrie bereits begonnen hat. «Tierfreundliche Alternativen sind zahlreich, und Marken, die sich dem Schutz von Schafen, Gänsen und Füchsen widmen, gewinnen zunehmend das Vertrauen bewusster Konsumentinnen und Konsumenten», sagt Leony Malthaner, Kampagnenverantwortliche im Bereich Textilien bei VIER PFOTEN Schweiz.
Dramatische Lage bei Merinowolle
Doch das ist längst nicht überall der Fall. Besonders dramatisch ist die Lage in Australien, dem weltweit grössten Produzenten von feiner Merinowolle.
Dort sterben jährlich zehn Millionen Lämmer aufgrund schlechter Haltungsbedingungen und grausamer Zuchtmethoden.
Zudem erhöht die brutale Praxis der Lämmerverstümmelung (auch Mulesing genannt) die Sterblichkeitsrate weiter.
Dabei werden Jungtieren grosse Hautlappen am Hinterteil oft ohne Betäubung entfernt, um den Befall mit Fliegenmaden zu verhindern. Dabei gibt es längst schmerzfreie Alternativen.
«Es ist höchste Zeit, Mode nachhaltiger und tierfreundlicher zu gestalten», sagt Vanessa Barboni Hallik, Gründerin und Co-CEO des nachhaltigen, amerikanischen Modeunternehmens Another Tomorrow.
«Initiativen wie der Wear it Kind-Markenkompass helfen, mehr Transparenz zu schaffen und bessere Kaufentscheidungen zu treffen.»
Hintergrund: Besonders Muttertiere sind betroffen
Jährlich werden über fünf Milliarden Tiere von der Pelz-, Leder-, Daunen- und Wollindustrie für die Modeproduktion genutzt oder getötet, oft unter grausamen Bedingungen.
Viele erleben nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung und leiden unter Schmerz, Angst und Stress durch Verstümmelung und schlechte Haltungsbedingungen.
Besonders betroffen sind Muttertiere. Sei es bei Gänsen auf Elterntierfarmen, auf denen wiederholtes Rupfen ihre Qualen verstärkt.
Oder bei Wildtieren auf Pelzfarmen, auf denen Muttertiere und ihre Jungen unter beengten, stressverursachenden Bedingungen leiden.
Quelle: VIER PFOTEN
Bildquelle: VIER PFOTEN