Parasiten im Herbst: Wie sich Hunde, Katzen und Kleintiere wirksam schützen lassen
von belmedia Redaktion Allgemein Haustiere Hunde Natur & Umwelt News tierwelt.news Wildtiere
Im Herbst treten besonders Herbstgrasmilben verstärkt auf und setzen Haustiere unter Stress.
Zudem bleiben klassische Ektoparasiten wie Flöhe, Zecken und Milben auch in kühleren Monaten ein Thema. Der folgende Überblick zeigt, welche Parasiten im Herbst relevant sind, wie das Risiko minimiert werden kann und worauf bei Produkten für Hunde, Katzen und Kleintiere zu achten ist.
Parasiten im Herbst: Übersicht
Zu den im Herbst besonders aktiven Parasiten zählen:
- Herbstgrasmilben (oft auch Erntemilben genannt)
- Flöhe, Zecken und Milben
- innerliche Parasiten bei Kleintieren wie Würmer
Die Larven der Herbstgrasmilbe bohren sich in die Haut, bevorzugt in dünn behaarte Stellen wie Pfoten oder Hautfalten, und verursachen Juckreiz, Rötungen und Entzündungen. In vielen Fällen verlassen die Milben den Wirt nach kurzer Zeit, weshalb lokale Massnahmen oft ausreichen.
Ektoparasiten wie Flöhe und Zecken bleiben auch im Spätsommer und Herbst aktiv und können durch Haus, Garten und Umgebung zum Risiko werden.
Kleintiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster etc.) können zusätzlich von inneren Parasiten betroffen sein, etwa Darmwürmern – dieser Bereich erfordert veterinärmedizinische Kontrolle.
Vorbeugende Massnahmen im Alltag
Eine wirksame Parasitenabwehr beruht auf mehreren Säulen:
- Umgebung und Fell sauber halten
- Kontakt mit potenziellen Infektionsquellen minimieren
- geeignete Präparate verwenden (Spot‑on, Halsbänder, Tabletten, Repellentien)
- regelmässige Kontrollen und bei Bedarf tierärztliche Begutachtung
Bereiche mit hohem Gras oder Vegetation sind besonders riskant – Spaziergänge möglichst auf Wegen führen.
Bei Herbstgrasmilben kann bereits ein Pfotenbad mit geeignetem Shampoo helfen. Weitere Schutzmittel für Floh‑ und Zeckenbefall zeigen auch Wirkung gegenüber Erntemilben laut ESCCAP‑Empfehlungen.
Für Hunde empfiehlt sich eine konsequente Parasitenprophylaxe – z. B. Spot‑on, Halsbänder oder orale Produkte – weil sie häufiger in Aussenbereichen unterwegs sind.
Katzen brauchen Produkte, die speziell für sie zugelassen sind, da manche Wirkstoffe für Katzen toxisch sind.
Kleintiere wie Kaninchen oder Nager sollten nicht mit Hund/Katzenpräparaten behandelt werden – hier gilt besonders die Absprache mit dem Tierarzt.
Ausgewählte Produktarten & Hinweise
Wirkstoffe wie Fipronil finden häufig Anwendung als Kontaktgift, wirken gegen Flöhe, Zecken, Milben und mehr.
Bei Kaninchen oder Kleintieren müssen extreme Vorsicht gelten: Viele Wirkstoffe aus Hund/Katzenmitteln sind toxisch bei kleinen Heimtieren.
Was bei Befall zu tun ist
1. Befallene Stellen mit mildem geeignetem Shampoo reinigen
2. Parasiten entfernen (z. B. Zecken mit Pinzette sachgerecht entfernen)
3. Symptome wie Juckreiz oder Hautveränderungen beobachten
4. Ergänzende prophylaktische Behandlung in Abstimmung mit dem Tierarzt
Für Kleintiere kann ein Wurmscreening sinnvoll sein, um innerliche Parasiten auszuschliessen.
Resistenzgefahr durch häufigen Einsatz
Immer mehr Fachstellen warnen vor der übermässigen und unkritischen Anwendung von Antiparasitika. Wiederholte, vorbeugende Behandlungen ohne klaren Befall fördern die Ausbildung von Resistenzen – insbesondere bei Flöhen und Milben.
Gemäss ESCCAP Schweiz und weiteren veterinärmedizinischen Leitlinien ist Zurückhaltung geboten, insbesondere bei Substanzen wie Fipronil oder Permethrin. Diese verlieren bei unsachgemässer Dauernutzung zunehmend an Wirksamkeit. Zudem kann durch Umweltkontakt (z. B. Wasserläufe, Gartenboden) ein ökologischer Schaden entstehen.
Eine gezielte Anwendung in Absprache mit Fachpersonen und angepasst an Saison, Tierart und Umgebung ist entscheidend, um Wirkung zu erhalten und Resistenzen zu vermeiden.
Quelle: tierwelt.news‑Redaktion
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