Trauriger Verlust: Moschusochsenweibchen „Maike“ verstirbt an Vergiftung
von belmedia Redaktion Allgemein Natur & Umwelt News tierwelt.news Zoo
Die unglückliche Verkettung mehrerer Umstände hat den Tod eines unserer Tiere nach sich gezogen. Am 11.10. 2024 ist das bereits 15-jährige Moschusochsenweibchen „Maike“ an einer schweren Pansenübersäuerung und Darmentzündung gestorben.
Als Ursache wurde am Institut für Tierpathologie der Universität Bern ein Übermass an gefressenen Eicheln diagnostiziert. 2024 ist ein sogenanntes Mastjahr bei Eichen, Buchen und Ahornbäumen.
Dies und die vorangegangenen regnerischen und teilweise windigen Wetterbedingungen haben dazu geführt, dass viele Eicheln von der mächtigen Eiche in die Anlage gefallen sind. Dadurch bildete sich wiederholt in kurzer Zeit ein Überangebot an Eicheln.
Den Moschochsen ist ihr natürliches Verhalten zum Verhängnis geworden. Moschusochsen leben in der kargen Tundra und fressen alles, was ihnen in ihrem Lebensraum als Nahrung zur Verfügung steht. Da unsere Tiere Tag und Nacht in der Aussenanlage leben können, haben sie in den Abend- und Nachtstunden augenscheinlich immer wieder zu viele Eicheln gefressen.
Bei übermässiger Aufnahme können Giftstoffe in den Eicheln die Schleimhäute des Verdauungstrakts und auch die Nieren direkt schädigen.
Während für das Weibchen eines Morgens bedauerlicherweise jede Hilfe zu spät kam, konnten unsere Tierärzte mit tatkräftiger Unterstützung der Wiederkäuerklinik und der klinischen Anästhesie der Vetsuisse Fakultät Bern das Moschusochsen-Männchen rechtzeitig behandeln und ihm helfen, die schwere Vergiftung zu überstehen.
Um weitere Vorfälle vermeiden zu können, wird heute Montag, 21.10. 2024, eine provisorische Abschrankung installiert. Da die mächtige Eiche möglichst erhalten werden soll, wird eine dauerhafte Abschrankung in der Anlage geplant.
Quelle: Tierpark Bern
Bildquellen: Bild 1: => Tierpark Bern; Bild 2: => Doris Slezak