„EATING THE FUTURE“: Die grausame Wahrheit hinter der Massentierhaltung

Eine dunkle Halle vollgepfercht mit Hühnern, am Boden kranke und tote Tiere. Zuchtsauen, eingesperrt in engen Buchten, in denen sie sich kaum bewegen können.

Der neue Dokumentarfilm „EATING THE FUTURE“ der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN und des Filmstudios Wildlight beleuchtet die Gräuel und Folgen der Massentierhaltung: Milliarden Tiere leiden hinter verschlossenen Türen, während eine ganze Industrie die Klimakrise, den Verlust der Artenvielfalt und die drohende Antibiotikakrise weiter anheizt. „EATING THE FUTURE“ feiert morgen Dienstag beim Festival „films for future“ in Zürich Weltpremiere.

Eine Erzählerin – Schauspielerin und Bafta-Preisträgerin Mia McKenna-Bruce – führt die Zuschauenden mittels investigativem Videomaterial durch Intensivtierhaltungen und deckt dabei die grausame Lebensrealität von Hühnern und Schweinen auf, die auf dem Weg zum Schlachthof zum ersten Mal in ihrem Leben Tageslicht sehen. In Interviews geben ein Arzt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ehemalige Schlachthausmitarbeitende Einblicke in die Gefahren der intensiven Tierhaltung: Antibiotikaresistenzen, Treibhausgas-Emissionen und grausame Arbeitsbedingungen. Um zu zeigen, wie ein Ausstieg aus diesem System gelingen kann, werden Zuschauende mit auf eine Reise zu Pionierinnen und Pionieren der veganen und biologischen Landwirtschaft mit hohen Tierwohl-Standards genommen.



Mehr als 90 Milliarden Tiere werden weltweit für die Lebensmittelproduktion gehalten – 75 % davon in grausamer Massentierhaltung. „EATING THE FUTURE“ öffnet die Augen für die Gräuel der Intensivtierhaltung und ihre verheerenden Auswirkungen auf Tiere, Menschen und unsere Umwelt. Die Dokumentation macht deutlich, wie dringend wir das Leid der Tiere beenden müssen und dass ein Wandel zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem und einer besseren Zukunft gelingen kann», sagt VIER PFOTEN-Vorstandsvorsitzender Josef Pfabigan, anlässlich der Weltpremiere in der Roten Fabrik in Zürich.

„Es freut mich, dass VIER PFOTEN Dokumentarfilme als Medium nutzt, um mehr Menschen davon zu überzeugen, dass die Schrecken der Massentierhaltung beendet werden müssen“, erzählt Katy Jenkyns, die „EATING THE FUTURE“ in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und Rumänien produziert hat.

Es habe genug Raum gegeben, sich kreativ den Themen anzunähern, die in dem Film behandelt werden. Daher sei es auch ein sehr persönlicher Film geworden, einschliesslich der Perspektive einer Ermittlerin, die auf der Arbeit bei Wildlight basiert. „Wir hoffen, dass der Film die Sichtweise verändert oder zumindest Gespräche über Veränderungen anstösst, die wir in der Landwirtschaft dringend benötigen – zum Wohl der Menschen, der Tiere und unseres Planeten“, erklärt Jenkyns.

Massentierhaltung als Gesundheitsrisiko

Die Dokumentation „EATING THE FUTURE“ thematisiert die gefährlichen Auswirkungen der Massentierhaltung auf die öffentliche Gesundheit. Während der Dreharbeiten wurden 24 Fäkalproben aus Hühner- und Schweineställen untersucht, mit erschreckenden Ergebnissen: Drei Viertel aller Proben enthielten Antibiotikarückstände, die auf deren weitverbreiteten Einsatz in der Landwirtschaft zurückzuführen sind.


UK | 2024 08 21 | Promotional stills for documentary Eating The Future

In der Hälfte der Proben wurden E.coli-Bakterien nachgewiesen, von denen einige gegen Antibiotika resistent waren, die in der Humanmedizin als letzte Option eingesetzt werden. Das zeigt einmal mehr, dass wir Gefahr laufen, künftig keine lebensrettenden Antibiotika mehr zur Verfügung zu haben. Derzeit werden 73 % der Antibiotika für Nutztiere verwendet, um ihr Wachstum zu fördern und Krankheiten zu behandeln oder vorzubeugen. Dabei könnte deren Einsatz oft durch bessere Haltungsbedingungen und insgesamt höheres Tierwohl vermieden werden.

„EATING THE FUTURE“ zeigt ungeschönt die Schattenseiten der Lebensmittelindustrie auf. Gleichzeitig bietet die Dokumentation aber auch ein Stück Hoffnung, indem sie einen Ausweg aus diesem System bietet. VIER PFOTEN ermutigt die Zuschauenden, diesen Weg zu gehen und fordert, die Intensivtierhaltung zu stoppen sowie die Zahl der gehaltenen Tiere drastisch zu reduzieren.

 

Quelle: VIER PFOTEN
Bildquelle: VIER PFOTEN

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